Nistkasten für Vögel, wichtige Helfer im Garten
Um die Vögel im Garten zu halten, sollte man ihnen aber auch Unterkunfts- und Nistmöglichkeiten anbieten.
Hier gibt's ein paar nützliche Infos
Dazu bauen sie in den Hecken häufig ihre Nester. Deshalb ist beim Schneiden der Hecken große Vorsicht geboten. Um die Tiere nicht zu gefährden informiert Euch bitte unter der Rubrik Fachberatung/Infos, wann ihr besser auf das Heckenschneiden verzichten
solltet.
Fütterung der Vögel im Winter 2019/2020
Für die Wintersaison 2019/2020 haben wir im allgemeinen Bereich der Gartenanlage SW58 (inklusive Spitz) 140 kg an Futter für die Vögel verbraucht.
Dies sind ca. 20 % weniger an Vogelfutter im Vergleich zur Wintersaison 2018/2019. Damals haben wir 172 kg an Vogelfutter benötigt.
Ein herzliches „Danke schön“ geht an alle, die beim Auffüllen der Futtersäulen dabei waren.
Nicht nur im Winter, sondern auch im Frühling und im Sommer.
Insektensterben, Pflanzenschutzmittel und schwindende Brachflächen machen es vielen Vogelarten schwer, genügend zum Fressen zu finden.
Richtiges Füttern ist gar nicht so einfach: wer einfach irgendwelche Körner in den Garten streut, tut den Vögel nichts Gutes, weil jede Vogelart andere Vorlieben hat. Wer Körner im Garten
ausbringt, die nicht frei von Ambrosia-Samen sind, tut Menschen die von der Allergie geplagt sind, ebenfalls nichts Gutes).
Meisen mögen Fett, Erdnüsse und Sonnenblumenkerne, Finken sind Körner- und Beerenfresser, Drosseln und Rotkehlchen picken Äpfel, Rosinen und Haferflocken, Sperlinge lieben Nüsse und Samen. Manche
Vögel fressen nur am Boden, andere hängen lieber an Knödeln herum.
Auf jeden Fall sollte das Futter sicher vor Verunreinigungen durch Vogelkot und vor Feuchtigkeit sein, sonst verbreiten sich Krankheiten - und man richtet mehr Schaden an, als dass man
hilft.
Wichtig ist auch, dass die Futterstelle mindestens 1,50 Meter hoch liegt, damit sie sicher ist vor Katzen, Mäusen und Ratten. Und wenn Büsche und Bäume in der Nähe sind, kommen die Vögel eher zur
Futterstelle.
1) Ambrosia
Seit einigen Jahren breitet sich die aus Nordamerika stammende Beifuß-Ambrosie Ambrosia artemisiifolia (Beifußblättrige Ambrosie, Traubenkraut) in Europa aus. Die Samenkörner sind gelegentlich
auch in Vogelfutter zu finden. Die Pollen dieser Pflanze, die dem heimischen Beifuß sehr ähnlich sieht, können über eine Entfernung von vielen Kilometern starke Allergien von Heuschnupfen und
Asthma auslösen.
Viele Vogelfutter-Packungen sind mit dem Logo „Ambrosia-Controlled" ausgezeichnet. Leider haben Untersuchungen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Bayern ergeben, dass
selbst das Logo „Ambrosia-Controlled" keine Sicherheit bietet.
Das vom LBV vertriebene Vogelfutter der Firma Vivara ist Ambrosia-frei. Das wurde von der Zeitschrift Öko-Test und laufenden unabhängigen Kontrollen bestätigt.
Quelle: www.lbv-muenchnen.de
Bei der diesjährigen Winterzählung des LBV wurden 50.000 Vögel in Stadt und Landkreis München gezählt. Rein rechnerisch sind dies 22,7 Vögel pro Garten. Damit liegt der Schnitt etwas unter dem
der Vorjahre, entspricht aber den Erwartungen des LBV, denn die Daten aus inzwischen fünfzehn Jahren „Stunde der Wintervögel“ zeigen deutlich, dass die Zahl der Vögel in den Gärten umso geringer
ist, je milder und schneeärmer der Winter ist.
Erst wenn es kalt wird und Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Städte, in denen sie oft reich bestückte Futterstellen vorfinden.
Der Klimawandel ist mittlerweile auch in der Vogelwelt zu spüren: Viele Wintergäste aus dem Norden, Erlenzeisige, Seidenschwänze, Bergfinken und Wacholderdrosseln, blieben weitgehend aus oder
wurden nur sporadisch beobachtet. Eine Ausnahme bildeten die Eichelhäher, die in fast jedem vierten Garten in München Stadt und Land zu beobachten waren, und die Rabenkrähen, die München als
besonders beliebten Überwinterungsort ausgemacht haben.
Die Amsel, die im vergangenen Winter aufgrund einer massiven Ausbreitung des für diese Art meist tödlichen Usutu-Virus im Sommer 2018 deutliche Einbußen zu verzeichnen hatte, musste auch diesmal
Verluste hinnehmen, wenn auch nicht so stark wie zuvor. Die Usutu-Saisön 2019 war glücklicherweise schwächer und trotz weiterer Verluste bleibt die Amsel die zweithäufigste Art im Landkreis. In
der Stadt behauptet sie Rang drei.
Unser größtes Sorgenkind ist der Grünfink. Nach kurzer Entwarnung im Vorjahr setzt diese vor allem in Städten und Dörfern lebende Art ihre Serie von Minusrekorden fort. Seit 2011 nimmt diese Art
deutschlandweit von Jahr zu Jahr um 12% ab. In München ist die Situation noch kritischer: Im Landkreis verzeichnen wir heuer einen Rückgang um 36%, in der Landeshauptstadt gar um 43%. Als Ursache
vermutet der LBV unter anderem Trichomoniasis, eine Infektion mit einem einzelligen Parasiten, mit dem sich diese Finken häufig an sommerlichen Vogelfutterstellen infizieren. Sollten Sie eine
Futterstelle betreiben, achten Sie bitte auf Hygiene und stellen Sie die Fütterung sofort ein, wenn Sie kranke Vögel bemerken!
Doch nicht nur die Situation einzelner Arten macht Sorgen. München ist vogelarm wie keine andere Großstadt in Deutschland!
Die ungebremste Nachverdichtung, Überbauung der letzten Freiflächen und eine zunehmend sterile Gartengestaltung machen den Vögeln zu schaffen. Der LBV setzt sich für die verbleibenden
Biotopflächen in Stadt und Landkreis ein.
Doch auch in Privatgärten und auf dem Balkon kann man einiges für die Vogelwelt tun: Insektenfreundliche Pflanzen, die zur Samenreife gelangen dürfen, fruchttragende Sträucher als Nahrungsquelle
im Winter, Versteckmöglichkeiten und geschützte Nistplätze fördern ein vielfältiges Vogelleben in der Stadt.
Machen Sie mit:
Tipps und Informationen finden Sie auf unserer Internetseite und auch beim LBV unter www.lbv-muenchnen.de
Einsatz für Münchens Vogelwelt
Münchens Natur steht unter enormem Druck. Schon jetzt ist die Einwohnerdichte in der Landeshauptstadt höher als irgendwo sonst in Deutschland, und der Kurs der Stadtregierung ist klar auf
Wachstum ausgerichtet. Von dieser Entwicklung sind auch die Landkreisgemeinden mittlerweile nicht ausgenommen.
Selbst Vogelarten, die eigentlich als typisch für Gärten und Parks gelten, wie der Zaunkönig, geraten zunehmend unter Druck, denn es fehlt an Rückzugsmöglichkeiten, Nistplätzen und Nahrung.
Jeder zusätzliche Nistplatz hilft den Vögeln bei der Aufzucht von Jungvögeln.
Quelle: www.lbv-muenchnen.de
Wirklich hilfreich für die Vogelwelt wäre mehr Wildwuchs im Garten: wuchernde Sträucher, Obstbäume und Kräuter. Des Weiteren wäre hilfreich, wenn zum Ende des Jahres die Samenstände der Sträucher stehen bleiben würden, damit die Vögel auch im Winter noch ihre natürliche Nahrung finden.
Wenn Hecken und Bäume entfernt werden, nimmt man den Vögeln die Möglichkeit zum Bauen von Nistplätzen.
Hierzu hat jeder Einzelne die Möglichkeit für einen kleinen Ausgleich zu sorgen, indem er/sie in der eigenen Gartenparzelle zusätzliche Nistkästen aufhängt.
Nest einer Meise
Beide Arten ernähren sich hauptsächlich von Insekten und nehmen auch gerne das von uns beigestellte Futter. Beim Nestbau zeigt sich aber, dass sie unterschiedlicher nicht sein können:
Die Meise gestaltet das Nest liebevoll und polstert es mit weichem Gras und Moos aus (Bild links), wohingegen der Spatz alles Mögliche für den Nestbau nimmt: Plastikfolie, Federn von anderen Vögel, Grashalme mit harten Stängel. Was er halt so findet und meint, gebrauchen zu können (Bild rechts).
Ob sich da das Spatzenjunge nicht manchmal denkt; warum bin ich nicht ein Meisenjunges geworden?
Nest eines Spatzes
Hornisse im Nistkasten
Hornissen gehören zur Gattung der Wespen und haben eine Körperlänge von etwa 20 mm bis 25 mm. Weil Hornissen so groß sind und beim Fliegen bedrohlich brummen, werden sie oft für besonders gefährlich gehalten. Wenn man sie aber in Ruhe lässt und ihnen nicht zu nahe kommt, sind sie friedlich und lassen einen selber in Ruhe.
Sie verhalten sich friedfertig, wenn man ihrem Nest nicht zu nahe kommt. Und ihr Stich ist nicht giftiger als der einer Wespe. Außerdem sind Hornissen nützlich: ein großes Volk frisst etwa ein halbes Kilogramm Insekten pro Tag. Leider unterscheiden die Hornissen nicht zwischen Nützlingen und Schädlingen.
Hornissen haben manchmal so ihre eigene Vorstellung, wo sie ihr Nest bauen wollen, wie das Beispiel zeigt.
Da wird sich wohl jeder Vogel hüten, den Hornissen den Platz streitig zu machen.
Man sollte aber beachten, dass der Bereich um ein Hornissennest (etwas fünf Meter im Umkreis) mit Vorsicht zu betreten ist. Kein lauter Lärm, keinen Rasenmäher, etc. Denn dies könnten Hornissen eventuell als Bedrohung begreifen und aggressiv werden.
Obwohl Hornissen im Allgemeinen friedfertig sind; Vorsicht ist trotzdem geboten.
Kontakt: |
Die 30 häufigsten Gartenvögel |
hier nachlesen |
Füttern? Aber wie? |
hier nachlesen |
Der richtige Nistkasten |
hier nachlesen |
Vogelschutz | hier nachlesen |